Bericht vom 15.03.2010 in der Mitteldeutschen Zeitung:
Eine Spraydose explodiert effektvoll, aber kontrolliert
Bernburger Jugendfeuerwehr stattet dem Steinsalzwerk einen Besuch ab
VON PAUL SPENGLER, 14.03.10, 19:55h, aktualisiert 14.03.10, 20:37h
Dem Bernburger Feuerwehrnachwuchs wurde auf dem esco-Gelände demonstriert, welche Wirkung ein Fettbrand entfalten kann.
(FOTO: CARSTEN STEINBORN)
BERNBURG/MZ. Eine haushaltsübliche Spraydose in einem geschlossenen Gitterkäfig wurde vor einigen Tagen auf einer Freifläche des Bernburger Steinsalzwerkes zum effektvollen Demonstrationsobjekt für Jugendliche der Freiwilligen Feuerwehr Bernburg. Rainer Richter, der Brandschutzbeauftragte der European Salt Company (esco) in Bernburg, heizte der Spraydose so lange ein, bis sie mit lautem Knall und einer hohen Stichflamme explodierte. Ohne den sichernden Käfig wäre die Spraydose sicherlich zu einem gefährlichen Geschoss geworden.
Weitere Demonstrationen wie die Simultation eines Fettbrandes waren ebenfalls Bestandteil der Werksbesichtigung, zu der das esco-Werk die Bernburger Jugendfeuerwehr auf das Werksgelände am Kustrenaer Weg eingeladen hatte. "Wir unterhalten schon seit vielen Jahren Kontakt zur Bernburger Feuerwehr", erzählte Richter, der schon fast 40 Jahre dem salzfördernden Betrieb angehört.
Ronny Weber, der Leiter der Jugendfeuerwehr, und sein Kollege Sebastian Krüger begleiteten an diesem Tag die 13 Jugendlichen bei dem Werksbesuch. "Auch zu den anderen großen Firmen in Bernburg halten wir regelmäßig Kontakt", berichtete Weber. Zunächst ging es hinauf auf den 78 Meter hohen weißen Turm, der weithin zu sehen ist. Aus luftiger Höhe erläuterte der esco-Vertreter, wie das Salz unter anderem aus Sole gewonnen wird.
Die Jugendlichen bekamen auch die Speicherhallen zu sehen, in denen das Salz bis zur Auslieferung gelagert wird. "Vor drei Wochen war hier fast alles leer", verwies Rainer Richter auf den gestiegenen Bedarf an Streusalz Anfang dieses Jahres. Die Besucher nahmen auch das Regenrückhaltebecken, das zur Löschwasserversorgung dient, und das daneben stehende Pumpenhaus in Augenschein. "Wir haben hier alle Gebäude durchgehend nummeriert, damit wir im Notfall schnell reagieren können", erläuterte der Brandschutzbeauftragte des Werkes. Eine der Leitungen kann direkt mit Wasser aus der Saale befüllt werden.
Michaela Kropf gehört seit drei Jahren zur Bernburger Jugendfeuerwehr. Sie ist das einzige Mädchen unter lauter Jungs. "Ich habe einfach mal herein geschaut und bin bis heute dabei geblieben", sagt die 17-Jährige. Die Mitglieder der Bernburger Jugendfeuerwehr sind zwischen zehn und 18 Jahren alt. Sie treffen sich jeden Donnerstag von 17 bis 19 Uhr. Nach Mitteilung von Jugendleiter Ronny Weber wird die Jugendfeuerwehr auch in die Feierlichkeiten eingebunden, die zum 155-jährigen Jubiläum der Bernburger Feuerwehr in diesem Jahr vorgesehen sind.